Vorbereitungen zur Reise

 

 

Welche Aspekte sind für eine hobby-astronomisch motivierte Reise von besonderer Priorität (von den organisatorischen bzw. notwendigen Dingen abgesehen)?

 

In erster Linie hängt das vom zu beobachtenden Objekt ab. In diesem Fall ist das eine Sonne, die mal eben vom Mond versteckt wird -  für eine lächerlich kleine Zeitspanne - denn Zeit ist ja relativ. Ohne besondere technische und mentale Vorbereitungen ist der Aufwand kaum zu rechtfertigen.


Für die technisch interessierten Leser ist vielleicht die folgende Frage interessant:

Wie bereite ich mich auf das Ereignis am besten vor?

Die größte Lehre aus dem Jahr 1999 ist: Gestalte die Beobachtung so einfach wie möglich und konzentriere dich so mit deinen Sinnen auf die Natur. Wenn es soweit ist, darf kein ausgelutschter Kamera-Akku Hektik verbreiten, kein Gefummel an Teleskopen ablenken oder wackeliges Stativ das Objekt der Begierde aus dem Blickfeld reißen... Nicht das es 99 so gekommen war, aber die Technik soll wirklich nur unauffällig dem Genuss dienen. Wir hatten damals z.B. aus Neugier den Temperaturabfall gemessen, was unnötig ablenkte und ein Datenlogger viel besser kann.

Teleskope

Der Blick auf die totale Verfinsterung im Jahre 1999, durch ein selbstgebautes Teleskop meines Freundes Holger, war gigantisch - das will ich unbedingt noch einmal sehen.  Also muss eine entsprechende Sehhilfe mit, nur welche? Wie viel Technik-Gewicht kann ich dem Gepäck zumuten und welche Socke muss dafür zu Hause bleiben?
Den besten Kompromiss aus Mobilität und optischer Qualität sehe ich im Skywatcher Equinox 80, ein Kleinteleskop mit hervorragend korrigierter ED-Optik. Aber es ist auch kein ausgesprochenes Leichtgewicht.


Natürlich möchte ich bei der heutig zur Verfügung stehenden Kameratechnik auch ein paar tolle Fotos gewinnen, aber bitte automatisch durch die eigenen Kameraintervalle (Selbstauslöser). Damit verspreche ich mir eine händische und gedankliche Freiheit. Ob's klappt, wird die Praxis zeigen.

 

Der bequeme Typ
Für eine automatische Nachführung sorgt eine winzige mobile Nachführungseinheit der Firma Vixen. Sie nennt sich Polarie, trägt ca. 3 kg und soll die Sonne mit Systemkamera und Solarscope verfolgen. Wird die totale Verdunklung am gewählten Standort nur etwas über 2 min dauern, erlauben die partiellen Phasen mehrere Stunden Beobachtung. Hier ist stets für jede Optik ein professionelles Filter für das Sonnenlicht nötig.

 

 

Für den schnellen Blick

Eine spezielle Sonnenbrille, die ich aus Pappe und AstroSolar Filterfolie zusammen geschnippelt habe, sowie ein kleines Faltglas mit selbiger Folie sind für die schnellen Blicke gen Sonne gut geeignet.

 

Kleinvieh macht auch Mist

"Das Weltall ist groß, besonders oben!" sagte schon Wilhelm Busch. Deshalb gönne ich mir neben Stativ, Schwenkkopf und Weitwinkel-Okular auch einen 90°-Umlenkspiegel. Dies alles ermöglicht ein bequemes Beobachten. Ich bin gespannt, ob ich die Grenzwerte beim Gepäck einhalten kann. Ein erster Gewichtstest lässt mich zweifeln, denn 23 kg sind beim Probe packen schnell erreicht.

 

Das Solarscope

Dieses Scope könnte als Geheimwaffe für die Phasen vor und nach der Totalität eingesetzt werden. Es handelt sich um ein H-Alpha-Teleskop von SOLARSCOPE "Isle Of Man". Es ist extrem kompakt und wohl das Beste in puncto Qualität, was es für diese Größe gibt.

Das besondere daran ist, dass man die Protuberanzen auf der Oberfläche der Sonne sehen kann.

Während der Totalität sieht man diese Fackeln auch ohne Teleskop über dem Mondrand stehen.